Wie plant man eine Hochzeit im Ausland?


Als ob es nicht aufwändig genug wäre, seine Hochzeit in der Heimat zu planen. Ihr überlegt sogar, euch das JA-Wort hunderte, wenn nicht gar tausende Kilometer fern der Heimat zu geben. Aber keine Panik: Wir sind ja für euch da und gehen die ersten Schritte für eure Hochzeit im Ausland hier gemeinsam.

Alles beginnt mit eurer Vorstellung. Eurer Vision. Schließt die Augen und stellt euch euren Hochzeitstag vor. Wie schaut es da aus? Träumt ihr von einer romantischen Strandhochzeit, nur du und dein / deine Verlobter / Verlobte? Steht ihr inmitten all eurer Familien und Freunde in einer vibrierenden Metropole dieser Welt? Oder schwebt euch eine Schloss-Hochzeit wie aus dem Märchen vor?

Ihr könnt nicht anfangen in die Details einzusteigen, ohne das „Big Picture“ vor Augen zu haben. Lasst eurer Fantasie erstmal freien Lauf und setzt euch hier keine Grenzen. Um Einzelheiten kümmern wir uns später.

1 – Wählt ein Land , eine Region aus!

Sobald ihr eine Vision von eurem Hochzeitstag habt, entscheidet euch für die Destination an der ihr euch euer JA-Wort geben werdet. Wenn ihr Sonnenanbeter seid, die ihre Flitterwochen chillig am Strand verbringen und abends zum Sonnenuntergang einen Cocktail genießen, dann ist vielleicht eine tropische Insel wie Mauritius oder die Malediven etwas für euch. Auch die Karibik bietet sich hier perfekt an.

Soll es etwas intimer und romantischer zugehen, plant eure Destination Hochzeit in der wunderschönen Toskana in Italien. Für Kultur-Interessierte ist vielleicht die „Ewige Stadt“ – Rom oder Florenz genau das Richtige. Und falls es etwas mehr Abenteuer sein soll, sind vielleicht die grünen Dschungel von Thailand oder Mexiko genau das ideale Hochzeits-Reise-Ziel.

Hochzeit im Ausland
Photo: Liz Martin

2 – Standesamtliche, Kirchliche oder Freie Trauung?

​Soll eure Hochzeit im Ausland auch rechtlich anerkannt sein?  Dann erkundigt euch ganz genau über die im jeweiligen Land gegebenen Voraussetzungen. Diese können sehr unterschiedlich sein, bzw. in einigen Ländern, ist es nahezu unmöglich als Ausländer auch standesamtlich zu heiraten, z.B. in Spanien. In anderen Ländern hingegen ist es relativ einfach, wie z.B. auf Mauritius. In jedem Fall müssen sämtliche Unterlagen akribisch vorbereitet werden. Plant hierfür genügend Zeit ein und holt euch wo immer Möglich Unterstützung und Auskunft von fachkundiger Stelle. Erste Anlaufstelle sind immer die Botschaften und das eigene Standesamt. 

Beispielhaft beschreibe ich den genauen Ablauf samt Erfordernisse für eine standesamtliche Heirat in Thailand hier!

Wem dieser Aufwand zu viel ist, der kann auch die standesamtliche Hochzeit (also den reinen Rechtsakt, „Die Unterschrift“) in Deutschland vornehmen und die symbolische Trauung, die Freie Trauung dann im jeweiligen Hochzeitsland feiern. Diese Teilung ist ebenfalls eine Alternative, wenn z.B. wichtige Personen nicht mitreisen können. So können beispielsweise die Großeltern trotzdem bei eurer Hochzeit (nämlich der Standesamtlichen) dabei sein und ihr braucht kein schlechtes Gewissen haben ohne sie zu heiraten.

3 – Legt euer Budget fest!

Ihr habt nun das „große Bild“ vor Augen. Ihr wisst, in welchem Rahmen ihr euren großen Tag feiern mõchtet und in welcher grundsätzlichen Umgebung (Sonne, Strand / Berge / Stadt usw). Überlegt euch nun, welcher Geldbetrag euch zur Verfügung steht und wieviel ihr in euren Hochzeitstag (und ggfs. Flitterwochen ) investieren möchtet. 

Vergleicht nun euer Budget mit eurer Vision und schätzt ab, wie realistisch das ist. Plant ihr z.B. ein Budget von 3000,- € ein und wünscht euch eine romantische Strandhochzeit in Thailand mit 10 eurer besten Freunde und engsten Familienmitgliedern, inkl. Fotograf und Dinner am Strand, dann liegt das im Rahmen. Das gleiche Paket wäre z.B. auf den Malediven wohl nicht sehr realistisch. 

Wenn ihr eure Hochzeit im Ausland auch mit Gästen plant und nicht nur zu zweit heiratet, müsst ihr natürlich auch die Umstände eurer Gäste berücksichtigen. Sind alle Eingeladenen auch in der Lage, eine solche Reise zu finanzieren?

Möchtet ihr den Gästen evtl. den Flug und/oder einige Übernachtungen bezahlen? Nachdem ihr Budget und Destination sowie die Möglichkeiten eurer Gäste abgewogen habt, empfehle ich, an dem festgelegten Budget (von + – wenigen 100,- € abgesehen) nicht mehr zu rütteln.

Natürlich könnt ihr später immer noch  Anpassungen vornehmen. Das sollte aber nur geschehen, wenn zusätzliche Services oder Leistungen gebucht werden, die vorher nicht eingeplant waren und nun als großen Mehrwert für die Hochzeit erachtet werden.

4 – Wählt euer Datum bzw. den ungefähren Reisezeitraum und berücksichtigt die Jahreszeiten!

Wenn ihr eine Hochzeit im Ausland plant, macht euch bewusst, dass in anderen Teilen der Welt andere Jahreszeiten herrschen. Informiert euch genau über die vorherrschenden Wetterverhältnisse in eurem Hochzeitsland. Schließlich möchtet ihr nicht mitten während eures Eheversprechens am Strand von einem Tropensturm überrascht werden. 

Und doch kann auch eine Regenzeit bzw. Nebensaison (je nach Land) sehr interessant für eure Hochzeitsplanung sein. Häufig sind hier ganz besonders preiswerte Angebote von Reisebüros oder Hotels zu erhalten. Achtet in einem solchen Fall aber darauf, dass es einen Backup Plan, einen Plan B gibt, so dass ihr auch bei einem Regenschauer oder Sturm eure Hochzeit feiern könnt.

Bedenkt bei der Frage des Reisezeitraums auch eure Gäste. Manche haben vielleicht schulpflichtige Kinder oder sonstige Verpflichtungen und sind an ganz bestimmte Reisezeiträume gebunden. Fragt eure Gäste welche Daten am besten in ihre Planung passen. So stellt ihr sicher, dass die wichtigsten Gäste, die ihr auf jeden Fall dabei haben möchtet, auch wirklich mit euch reisen können.

5 – Beauftragt einen Hochzeitsplaner vor Ort!

​Falls ihr euch in eurer Wunsch – Destination nicht außergewöhnlich gut auskennt, dort vielleicht Freunde und / oder Familie habt, empfehle ich dringend einen erfahrenen Hochzeitsplaner zu engagieren. Ein Hochzeitsplaner kennt die örtlichen Gegebenheiten, hat viele Kontakte zu anderen Dienstleistern und vor allem jede Menge Erfahrung. Ein professioneller Hochzeitsplaner wird euch beraten und auf Dinge hinweisen, die ihr einfach nicht wissen könnt, der Planer aber schon 100 x erlebt hat.

Photo: Micheile Henderson

6 – Verschickt eure Einladungen frühzeitig!​

Sobald ihr den grundsätzlichen Rahmen eurer Hochzeit abgesteckt habt und euren Reisezeitraum festgelegt habt, solltet ihr eure Einladungen verschicken. Je nachdem, wie weit und aufwändig die Reise ist, ist mindestens 12 Monate im voraus einzuplanen. Bedenkt, dass eure Familien und Freunde Urlaub beantragen, Flüge und Hotel buchen müssen. Der ein oder andere benötigt vielleicht auch noch etwas Zeit um auf die Reise zu eurer Hochzeit ein wenig zu sparen. Also, wenn ihr Gäste zu eurer Hochzeit einplant, dann seid nicht zu spontan.

7 – Schaut euch verschiedene Location (wenn möglich) persönlich vor Ort an!

Solltet ihr euch für eine Hochzeit in Europa entschieden haben, empfehle ich während der Planungsphase ein Wochenende oder eine Woche für eine Vorabbesichtigung einzuplanen. Vereinbart Termine mit der Location, den Dienstleistern und schaut euch alles genau an. So bekommt ihr eine Vorstellung davon, wie alles „in echt“ aussieht.

Ihr bekommt ein Gefühl für das Ambiente und geht sicher, dass alles auch so ist wie es beschrieben wurde. Dazu lernt ihr bereits die wichtigsten involvierten Menschen kennen. Noch dazu ist ein kleiner „Kurzurlaub“ in der stressigen Planungsphase immer eine willkommene Abwechslung. 
Sollte euch ein Vorabbesuch nicht möglich sein, solltet ihr auf jeden Fall einen Hochzeitsplaner engagieren (s. Punkt 5) der für euch die Besichtigung übernimmt.

Fragt den Hochzeitsplaner, ob er euch Fotos von der Hochzeitslocation schicken kann (die er während der Besichtigung aufgenommen hat) oder noch besser er nimmt euch gleich virtuell per Videocall mit zur Besichtigung. 

8 – Entscheidet euch für die weiteren Hochzeitsdienstleister!

In der Regel wird euch euer Hochzeitsplaner oder der Eventmanager der Location beraten können und lokale Dienstleister empfehlen. Caterer, DJ´s, Floristen, Trauredner, Fotografen, Videografen, Musiker und Entertainment, Konditoren und Cocktailmixer. 

Ihr solltet im Vorfeld eine Prioritätenliste haben und wissen wieviel Wert ihr auf welche Dienstleistungen legt und dies mit eurem Hochzeitsplaner besprechen, damit auch euer Budget eingehalten werden kann. Schließlich gibt es eine große Bandbreite an Anbietern überall. Vom Weltklasse Luxusservice, bis zu „Gut und Günstig“. 

Ihr habt je nach Priorität und Budget natürlich auch die Möglichkeit Dienstleister aus Deutschland zu buchen und zu eurer Hochzeit anreisen zu lassen. Oft wird das gerade bei Fotografen in Betracht gezogen. Besonders dann, wenn ihr euch in den Stil eines ganz bestimmten Fotografen verliebt habt. 

Hochzeit im Ausland

Das Gröbste ist nun geschafft!

Wenn ihr diese Punkte erledigt habt, liegt das Gröbste hinter euch. 
Je nachdem wieviel Zeit ihr jetzt noch bis zur Hochzeit habt, könnt ihr euch nun in die Detailarbeit stürzen. Immerhin müssen jetzt noch das Gesamtdesign kreiert werden, Farben, Blumen, Musik ausgewählt werden. Menus und Sitzpläne erstellt werden und noch vieles mehr. 
Aber keine Panik: viele dieser Dinge wird euch ein erfahrener Hochzeitsplaner abnehmen. Und für diejenigen unter euch, die keinen Hochzeitsplaner buchen, besprechen wir die Detailarbeit der Hochzeitsplanung ganz bald in einem der nächsten Artikel.

Was war für euch bei eurer Hochzeitsplanung der Wichtigste Schritt und was fandet ihr besonders tricky? Wir sind gespannt auf eure Kommentare.